Die Vision der Gründungsväter gilt bis heute
„Die von den Gründungsvätern definierten Aufgaben des Unternehmens gelten bis heute“, betont Freitag. „Die Kelag gehört heute zu den großen österreichischen Stromerzeugern, vorwiegend aus Wasserkraft; größte Erzeugungsanlage ist die Kraftwerksgruppe Fragant im Mölltal. Und das Tochterunternehmen Kärnten Netz ist der Verteilnetzbetreiber für das Bundesland Kärnten.“
Weitere Geschäftsaktivitäten
„Zu diesen Kernaufgaben sind im Lauf der Jahrzehnte weitere Geschäftsaktivitäten gekommen“, sagt Danny Güthlein, Mitglied des Vorstandes der Kelag. „So wurden weitere Wasserkraftwerke errichtet und erworben, auch außerhalb Kärntens. Die Kelag investiert in Österreich und im benachbarten Ausland in die Stromerzeugung aus PV und Windkraft und ist im Wärmegeschäft aktiv, denn Klimaschutz endet nicht an den nationalen Grenzen. Die Kelag Energie & Wärme ist heute der größte Wärmeanbieter in Österreich auf der Basis von industrieller Abwärme und Biomasse mit 85 Fernwärmenetzen und rund 900 Heizzentralen. Rund drei Viertel ihres Wärmeabsatzes erzielt die Kelag Energie & Wärme außerhalb Kärntens.“
Jüngstes Geschäftsfeld der Kelag ist der Telekom-Bereich mit dem Bau und Betrieb von Glasfasernetzen. „Heute sind wir ein erfolgreicher österreichischer Energiedienstleister, der auch Marktchancen in ausgewählten europäischen Ländern wahrnimmt“, erläutert Güthlein. „Im Zentrum unserer wirtschaftlichen Aktivitäten stehen die Erzeugung, Verteilung und der Verkauf von leitungsgebundener, erneuerbarer Energie, mit dem Ziel, die Kunden ausreichend und sicher zu versorgen. Damit verbunden sind Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Kelag, aber auch in Unternehmen, die wir mit erneuerbarer Energie beliefern und in Unternehmen, von denen wir Produkte und Dienstleistungen zukaufen.“
Herausforderung Energiewende
„Nach dem 1. Weltkrieg stand unsere Gesellschaft vor sehr großen Herausforderungen, es herrschte Knappheit bei Energie, nicht zuletzt deswegen wurde unsere Rechtsvorgängerin KÄWAG gegründet“, sagt Vorstandssprecher Freitag. „In den 1960er, 1970er und 1980er Jahren wurde massiv in die Stromerzeugung und in den Netzausbau investiert, damit sich die Wirtschaft und der Wohlstand entwickeln konnten. Die Politik unterstützte den Ausbau sehr stark, zum Beispiel mit dem Instrument des bevorzugten Wasserbaus“, spannt Freitag den historischen Bogen.
„Heute stehen wir wieder vor sehr großen Herausforderungen. Diesmal geht es um die Energiewende, also um den Ausstieg aus fossiler Energie. Auch hier braucht es wieder die Unterstützung der Politik. Wir alle wissen, dass das gegenwärtige Energiesystem schwerwiegende ökologische Konsequenzen hat. Vor allem in den Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie wird nach wie vor viel fossile Energie eingesetzt. Für die dringend notwendige Energiewende brauchen wir vor allem die Transformation der Sektoren Wärme und Verkehr. Um den Energiebedarf dieser Sektoren zu decken, müssen wir die Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien und die Netze massiv ausbauen. Hier wird unser Unternehmen wesentliche Beiträge leisten, ja, leisten müssen!“
Erfolgreich in die Zukunft: Kelag plant Milliarden-Investitionen in die Energiewende
Die Eigentümer der Kelag, das Land Kärnten, RWE und der Verbund haben für die Kelag eine klare Strategie definiert, sagt Gilbert Isep, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kelag. „Für ein ökologisches und sicheres Energiesystem brauchen wir einen ausgewogenen Ausbau der Nutzung von Wasserkraft, PV und Windkraft. Und wir müssen parallel in eine hochwertige und zuverlässige Netzinfrastruktur investieren, um die Kundinnen und Kunden ausreichend und sicher mit erneuerbarer Energie versorgen zu können.
Die Kelag wird in den nächsten Jahren Milliarden in die Energieinfrastruktur investieren und nennenswerte Beiträge zum Klimaschutz leisten. Diese Investitionen sind eine wirtschaftliche Chance für Kärnten“, betont Isep. „Sie bedeuten Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserem Land und mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. Die Kelag hat die wirtschaftliche Kraft sowie qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um einen großen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung von morgen zu leisten. So wie vor 100 Jahren brauchen wir heute wieder Pioniergeist. Gemeinsam arbeiten wir an einer Welt, die zu 100 % von erneuerbarer Energie bewegt wird.“
„Die Kelag und ihre Tochtergesellschaften erbringen für die Kunden sehr wichtige Dienstleistungen,“ betont Danny Güthlein. „Wir sorgen für die sichere Versorgung der Kunden mit grüner Energie, verfügen über Erfahrung bei der Nutzung erneuerbarer Energie, tragen ganz maßgeblich zum Klimaschutz und zur Wertschöpfung in Kärnten bei und sind eine relevante Säule von Gesellschaft und Wirtschaft. Kärnten hat die Chance, massiv von der Energiewende zu profitieren und durch den Ausbau erneuerbarer Energien Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit und Standortattraktivität für die Industrie zu bieten. Die Kelag blickt auf eine 100-jährige Erfolgsgeschichte gemeinsam mit dem Standort Kärnten zurück und ist bereit, diesen Weg weiterzugehen. Dafür brauche es von allen Beteiligten Mut und den Umsetzungswillen. Mut, wie unsere Gründungsväter mit einer Vision in die Energiezukunft zu gehen.