Geplante ÖBB-Fahrplanänderung sorgt für Aufruhr: Wien-Lienz-Verbindung soll künftig in Greifenburg enden

Wien/Greifenburg/Lienz -

Die geplante Fahrplanänderung der ÖBB-Züge von Wien nach Lienz sorgt derzeit für heftige Kritik: Demnach sollen die Früh- und Abendverbindungen zwischen Wien und Lienz künftig in Greifenburg enden, was bei Fahrgästen und Politikern für Unmut sorgt. Laut Politiker:innen bleibt damit ein ungelöstes Problem für die verbleibenden rund 40 Kilometer bis nach Lienz bestehen, und man fordert von der ÖBB rasche und praktikable Lösungen, um die Anbindung sicherzustellen.

Die Fahrplanänderung der ÖBB zwischen Wien und Lienz sorgt für Unmut bei Politik und Tourismus.

ÖBB arbeitet an durchgehender Strecke nach Lienz

Laut einem Online-Bericht der Kleinen Zeitung bemüht sich die ÖBB derzeit, Pendlerinnen und Pendler auch früh am Morgen und spät am Abend weiterhin bis nach Lienz zu bringen. Aktuell laufen Gespräche mit den betroffenen Verkehrsverbänden, um praktikable Lösungen zu finden. Bis spätestens zum Fahrplanwechsel 2026/27 soll die Strecke wieder vollständig bis zum Zielbahnhof Lienz geführt werden, versichert die ÖBB.

Bürgermeisterin von Lienz reagiert auf ÖBB-Pläne

Die Bürgermeisterin von Lienz, Elisabeth Blanik (SPÖ), zeigt sich verärgert und bezeichnet die Erklärung der ÖBB als inakzeptabel für die Menschen im ländlichen Raum. Besonders problematisch wäre der geplante Bustransfer zwischen Greifenburg und Lienz – vor allem für ältere Fahrgäste oder Reisende mit viel Gepäck. Blanik erinnert außerdem daran, dass Pendler:innen und Reisende auf dieser Strecke in den vergangenen Jahren bereits mit nicht funktionierenden Klimaanlagen, alten Zugabteilen und defekten Toiletten zu kämpfen hatten. Von dem Vorhaben betroffen sind nicht nur Lienz, sondern zahlreiche Orte in Oberkärnten und Osttirol.

Obmann des Tourismusverbandes spricht von Herabwürdigung

Auch Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes, übt scharfe Kritik an den Plänen der ÖBB. Er bezeichnet das Vorhaben als „Herabwürdigung des zweiten Tiroler Landesteils“ und betont, dass Lienz verkehrstechnisch weder an einen Flugplatz noch an eine Autobahn angeschlossen sei. Umso wichtiger sei daher die Aufrechterhaltung der bestehenden Zugverbindung für die Entwicklung der Region.