Klimakrise schreckt nicht ab!

Gail,- Gitsch,- und Lesachtal -
Weder Wirtschaft noch Privatbereich – die Klimakrise, in der sich unser Planet aktuell befindet, schreckt nicht ab! Denn jeder dritte Neuwagen in Kärnten ist ein SUV, die Hälfte davon sind Firmenwägen.

Jeder dritte in Kärnten neuzugelassene Pkw war heuer ein SUV oder Geländewagen, macht der VCÖ aufmerksam. Auffallend ist, dass  die Zahl der auf private Haushalte zugelassenen SUV gesunken ist, während die Anzahl der SUV, die auf Firmen oder andere juristische Personen angemeldet wurden, gestiegen ist. SUV stoßen mehr klimaschädliches CO2 aus als vergleichbare herkömmliche Modelle. Da Neuwagen viele Jahre in Betrieb bleiben, erschwert der SUV-Boom das Erreichen der Klimaziele. Den hohen Anteil an Firmenwagen sieht der VCÖ als Chance, durch eine stärkere Ökologisierung der Firmenwagenbesteuerung eine raschere Trendwende am Automarkt einzuleiten.

Klimaziele nicht zu erreichen?

„Diese Entwicklung beim Neuwagenkauf erschwert das Erreichen der Klimaziele im Verkehr zusätzlich. Da Neuwagen viele Jahre auf den Straßen unterwegs sind, ist es umso wichtiger, dass die Politik rasch und wirksam gegensteuert“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. In den ersten fünf Monaten war jeder dritte in Kärnten neu zugelassene Pkw ein SUV oder Geländewagen. SUV verbrauchen mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Neuwagen und stoßen damit mehr CO2 aus.

Auffällig

Was auffällt: Während die Anzahl der auf private Haushalte neuzugelassenen SUV von 1.764 in den ersten fünf Monaten des Vorjahres auf 1.517 in den ersten fünf Monaten des heurigen Jahres zurückging, nahm die Zahl der auf Firmen und andere juristische Personen neuzugelassenen SUV von 1.395 auf 1.514 zu, berichtet der VCÖ. Damit wurden heuer bereits 49,9 Prozent der neuen SUV auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. Selbst in der Landeshauptstadt Klagenfurt ist jeder dritte Neuwagen ein SUV oder Geländewagen. Hier wurden sogar 70 Prozent der SUV auf Firmen oder andere juristische Personen neu zugelassen. „Der hohe Anteil an Firmenwagen ist eine Chance, mit einer stärkeren Berücksichtigung des CO2-Ausstoßes bei der Firmenwagen-Besteuerung eine raschere Trendwende zu schaffen“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

CO2 Grenze einführen

Ähnlich wie es beim Anschaffungspreis von Firmen-Pkw eine Grenze von 40.000 Euro gibt, ab der das Unternehmen die Kosten nicht mehr steuerlich geltend machen kann, ist auch eine CO2-Grenze einzuführen. Pkw, die laut Herstellerangaben (nach WLTP) mehr als 150 Gramm CO2 emittieren, sollen nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden können. „Spritfresser sind nicht betriebsnotwendig“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Auch die NoVA sollte einen stärkeren Anreiz setzen, keine Pkw mit sehr hohem CO2-Ausstoß zu kaufen. Die bestehende Malus-Grenze, ab der pro Gramm CO2 ein Fixbetrag zu bezahlen ist, ist von derzeit 250 Gramm CO2 auf 180 Gramm CO2 zu senken. Der CO2-Malus ist von der Deckelung des Höchststeuersatzes von 32 Prozent auszunehmen.

Verpflichtung

Der VCÖ erinnert daran, dass sich Österreich verpflichtet hat, bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß des Verkehrs um ein Drittel zu senken. Anstatt zu sinken, sind die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs in den vergangenen vier Jahren gestiegen. Auch heuer zeichnet sich bisher keine Trendwende ab. Wenn Österreich die Klimaziele im Verkehr verfehlt, müssen Zertifikate gekauft werden. Die bisher geplanten Maßnahmen sind ungenügend. Selbst wenn die im Entwurf zum „Nationalen Energie- und Klimaplan“ aufgelisteten Maßnahmen umgesetzt werden, rechnen Fachleute mit einer Abweichung von bis zu 6,2 Millionen Tonnen CO2, was Österreich mehrere Milliarden Euro kosten würde. „Österreich läuft die Zeit davon. Deshalb ist die aktuelle Übergangsregierung gefordert gemeinsam mit dem Parlament rasch wirksame Maßnahmen zu setzen, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Und dazu gehört auch eine wirksame Ökologisierung der Firmenwagenbesteuerung“, betont VCÖ-Experte Gansterer.