Alkoholunfälle verursacht durch Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
Alkohol am Steuer ist eine häufige Unfallursache: 2023 ereigneten sich 2.676 Alkoholunfälle, knapp 3.300 Personen wurden verletzt und 26 Menschen getötet. Heuer wurden bereits 30 Menschen bei Alkoholunfällen getötet (Stand: 10.11.2024). Bekanntlich gilt in Österreich für Kraftfahrzeuglenker:innen eine Promillegrenze von 0,5. “Verschiedenste Untersuchen und Befragungen haben allerdings gezeigt, dass eine Selbsteinschätzung, wann diese Grenze erreicht ist, nicht möglich ist. Gleiches gilt für die Fahrtüchtigkeit, die auch unter 0,5 Promille bereits erheblich beeinträchtigt sein kann”, erklärt Seidenberger. Es gilt also: don’t drink and drive.
Verlangsamte Reaktionszeit als Folge
Alkohol verschlechtert die Fahrtüchtigkeit signifikant, indem er das Urteilsvermögen mindert und zu mehr Fehleinschätzungen und unbedachten Handlungen führt. “Bis man die Auswirkungen von Alkohol bewusst spürt, dauert es meist eine Weile. Die Fahrfähigkeiten werden aber sofort beeinflusst”, so die Verkehrspsychologin. Die Beeinträchtigung erstreckt sich über alle Körperfunktionen, insbesondere auf Wahrnehmung und Denkvermögen. Die Reaktionszeit verlangsamt sich und die Risikoeinschätzung trübt sich zunehmend ein. “Wer glaubt den Alkohol mit Hausmittelchen schneller abbauen oder die Wirkung durch Tricks abflachen zu können, irrt”, erklärt Seidenberger. Es gibt keine Möglichkeit, den Alkoholabbau, der vor allem Zeit benötigt, zu beschleunigen. Das gilt es auch im Hinblick auf möglichen Restalkohol am Tag danach zu bedenken.
Strengere Promillegrenzen bei E-Scooters & Co.
Wer den Nachhauseweg vom Christkindlmarkt mit einem Sharing-Fahrzeug zurücklegen möchte, sollte wissen, dass hier in Sachen Alkoholkonsum oft besonders restriktive Vorschriften gelten:Häufig gilt ein striktes Alkoholverbot – das heißt 0,0 Promille”, erläutert der ÖAMTC-Rechtsberater Nikolaus Authried. Bei Verstoß droht eine Vertragsstrafe bzw. muss der:die Nutzer:in eines Leihfahrzeugs im Falle eines Unfalls mit Ersatzforderungen rechnen. “Wer also vorhat, nach dem Punschen mit einem Mietauto, einem Leih-E-Scooter oder auch einem Sharing-Fahrrad nach Hause zu fahren, sollte besondere Vorsicht walten lassen und auf den Alkohol im Punsch jedenfalls verzichten”, warnt der Jurist des Mobilitätsclubs.