Im Jahr 2019 hat der SPAR-Konzern seinen Gewinn um knapp 9% auf 352 Millionen Euro gesteigert. Die Einkommen der Kärntner Bauern sind im gleichen Zeitraum um 7% gesunken. „Die Gewinne der Handelskonzerne steigen, die Einkommen der Bauern sinken. So kann es nicht weitergehen!“, kritisiert Johann Mößler, Obmann des Kärntner Bauernbundes, die unfaire Verteilung der Wertschöpfung.
Anteil der Bauernpreise sinkt
Drei Lebensmittel-Riesen beherrschen in Österreich knapp 90% des Marktes, was laut Mößler zu einem „intensiven Preiskampf auf dem Rücken der Bauern“ führe. Denn in kaum einem anderen Land gibt es so viele Rabatt-Aktionen bei Lebensmitteln wie hierzulande. „Mit diesen Rabatt-Schlachten muss endlich Schluss sein. Die heimischen Bauern produzieren gentechnikfrei, umweltschonend und mit dem geringsten CO
2-Fußabdruck in ganz Europa. Für diese Leistungen wollen wir einen fairen Preis!“, betont Mößler, der einen höheren Anteil der Bauernpreise an den Endverbraucherpreisen fordert. Dieser sinkt seit Jahren. So lag der Bauernanteil beispielsweise bei Trinkmilch im Jahr 2013 noch bei rund 34% und ist aktuell auf unter 29% gesunken.
Druck durch Eigenmarken des Handels
Besonders kritisch sieht der Bauernbundobmann die Eigenmarken-Strategie des Handels. Wenn heimische Produzenten nicht bereit sind, trotz höherer Auflagen zu einem niedrigeren Preis in die anonymen Eigenmarken zu liefern, kommen oft ausländische Lieferanten zum Zug. „Gentechnikfreiheit, Klimaschutz, höchste Tierwohlstandards – alles das was der Handel von uns fordert, spielt dann meist keine Rolle mehr!“ so Mößler. Vielen Konsumenten sei dabei gar nicht bewusst, dass sie zum Beispiel Milchprodukte aus ausländischen Agrarbetrieben kaufen, wenn sie zu Eigenmarken des Handels greifen.
Österreichweit akkordierte Protestaktion
Der Kärntner Bauernbund will nun durch die geplante Protestaktion ein gezieltes Zeichen vor dem Auslieferungslager von SPAR für Kärnten und Osttirol in Maria Saal setzen. Die Aktion ist Teil einer österreichweit akkordierten Protest-Welle des Bauernbundes. Mößler sieht darin einen ersten Schritt und kündigt an, dass der Bauernbund in Zukunft mit weiteren Aktionen die unfairen Praktiken und die Marktmacht der Handelskonzerne ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen will.
- Rückfragehinweis: DI Gerhard Koch, 0664/1331743, koch@kaerntner-bauernbund.at
