FPÖ-Angerer zu Unwetterkatastrophe: 

„Brauchen Vollkasko-Schutz für die betroffenen Bürger!“

Kärnten -

Müssen Katastrophenfonds schaffen, der 100 % des Schadens ersetzt – Zentraler Spendenfonds auf Landesebene wäre sinnvolle Ergänzung

Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer

Bei einer Pressekonferenz drückte heute der Kärntner FPÖ-Obmann NAbg. Erwin Angerer nochmals allen von der Unwetterkatastrophe im Gegendtal Betroffenen sein Mitgefühl aus, dankte allen Hilfskräften und forderte einen Vollkasko-Schutz für die Bürger. „Wir müssen uns leider darauf einstellen, dass solche Katastrophen vermehrt vorkommen und morgen jede andere Gemeinde oder Stadt betroffen sein kann. Daher brauchen wir einen Vollkasko-Schutz für alle von Unwetterkatastrophen betroffenen Bürger. Wir müssen einen Katastrophenfonds schaffen, der 100 % des Schadens ersetzt. Die Menschen können sonst die Folgen einer solchen Katastrophe nicht mehr stemmen“, so Angerer.

Nullnummer-Zusage

Das Katastrophenfondsgesetz sehe vor, dass vom Bund 60 % der vom Land erbrachten Unterstützungszahlungen an das Land refundiert werden. „Die Zusage des Bundeskanzlers, den Katastrophenfonds zu öffnen, war eine Nullnummer-Zusage, denn es handelt sich um eine gesetzliche Verpflichtung. In der Regel bekommen die privaten Opfer nur 20 – 30 % ihres Schadens aus dem Katastrophenfonds ersetzt. Die Versicherungen steigen oft wegen höherer Gewalt aus oder zahlen höchstens 10.000 bis 15.000 Euro. Das ist insgesamt viel zu wenig! Wie soll damit jemand sein Haus neu errichten können, wenn dieses abrissreif ist? Der Katastrophenfonds muss daher neu aufgestellt werden“, so Angerer. Er werde hier auf Bundesebene bei der Nationalratssitzung am Donnerstag einen Antrag einbringen, um den Anstoß für eine Neuregelung zu geben.

Zentraler Spendenfonds sinnvoll

Zusätzlich sieht der FPÖ-Obmann die Einrichtung eines zentraler Spendenfonds auf Landesebene als sinnvoll an, der ergänzend für den Katastrophenfonds zur Verfügung stehen soll. „Als weiteren Ansatz, den es in der Vergangenheit schon in anderen Bundesländern gegeben hat, könnte die Bundesregierung einen sofortigen Beschluss fassen, dass die betroffenen Gemeinden Treffen und Arriach eine Sonderunterstützung des Bundes bekommen, über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus. So eine Zusage hätten wir uns vom Bundeskanzler in Kärnten erwartet“, erklärte Angerer.

Zu bürokratisch!

Die Unterstützungen seitens des Kärntner Nothilfswerkes seien für die von der Katastrophe betroffenen Bürger zu bürokratisch und aufwändig, verwies Angerer auf die Fördervoraussetzungen (Checkliste) des Landes für Beihilfen aus dem Nothilfswerk. „Die zugesagte Soforthilfe des Landes aus der Hilfe für besondere Notlagen (HIBL) von bis zu 10.000 Euro ist hier leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wird vielen nicht helfen. Eine echte Hilfe für die Betroffenen wäre es, wenn sofort a-konto 50 % des Schadens zur Verfügung gestellt werden“, so der FPÖ-Obmann. Er kann sich auch eine bereits seit langem diskutierte Unwetter-Pflichtversicherung vorstellen, wobei hier auch eine zumindest teilweise Finanzierung durch den Bund möglich wäre.

DIN4-Merkblatt zu Fördervoraussetzungen Kärntner Nothilfswerk