Gailtal Journal: Herr Köfer, ein Syrer mit IS-Bezug tötete einen 14-jährigen Villacher und verletzte fünf weitere Personen. Wie ist Ihre Haltung zu diesem Ereignis?
Gerhard Köfer: „Das Leben in Kärnten hat sich schlagartig und dramatisch verändert. Solch eine Tat macht fassungslos und zeigt leider auch, welche Fehler in der Asyl- und Migrationspolitik passiert sind. Dieser Vorfall ist weder ein Zufall und schon gar kein Einzelfall. All jene, die von einer derartig brutalen Tat überrascht sind, haben die Realität der letzten Jahre verschlafen. Die Zeiten des Willkommensklatschens und der unkontrollierten offenen Grenzen müssen endgültig der Vergangenheit angehören.“
Was fordern Sie als Konsequenz auf diesen islamistischen Terrorakt?
„Ich fordere nicht, sondern ich ersuche die Verantwortlichen, die Präsenz der Polizei in Städten und Gemeinden dramatisch zu erhöhen. Gleichzeit ersuche ich auch, dass man das Bundesheer in diese präventiven Aktionen miteinbezieht. Mir geht es darum, dass das subjektive Sicherheitsgefühl unserer Bürger wieder hergestellt wird. Eine derartige Verunsicherung wie nach dem Attentat in Villach hat es in der Bevölkerung bis dato noch nie gegeben. Es braucht auf Bundesebene endlich auch einen nationalen Aktionsplan gegen den radikalen Islamismus.“
Sie haben als Bürgermeister von Spittal einen „Asyl-Angriff“ auf die Stadt 2022 erfolgreich abgewehrt und damit österreichweit für Aufmerksamkeit gesorgt.
„Stimmt. Ich wurde damals im Dezember 2022 in der Nacht vom Innenministerium telefonisch kontaktiert und man teilte mir unmissverständlich mit, dass in den nächsten Tagen 250 junge Asylwerber aus Syrien und Afghanistan nach Spittal verlegt werden. Meine damalige Antwort lautete verkürzt, sicher nicht. Unsere politische Einigkeit bewies, dass man mit den notwendigen Argumenten und dem Mut, für seine Bevölkerung entschlossen einzustehen, auch den gewünschten Erfolg erzielen kann. Unsere Maßnahme hat sich im Nachhinein als völlig richtig erwiesen und ich würde es wieder tun.“