Jank blickt auf bewegte zwölf Monate zurück: „Covid, 20-Jahr-Jubiläum, Aufnahme des Nachtwindenbetriebs, Eröffnung der Station am Nassfeld – 2021 war geprägt von vielen Herausforderungen, die wir aber alle gut gemeistert haben.“
Einsatzrekord 2021
Den Einsatzrekord für das Jahr 2021 sieht man bei der ARA Flugrettung zwiegespalten. „Einerseits sind die vorliegenden Zahlen ein Beweis dafür, dass unser Leistungsspektrum von den Leitstellen mehr und mehrgeschätzt wird, andererseits verbirgt sich hinter jedem Einsatz ein menschliches Schicksal. Kritisch sehen wir allerdings, dass die Schere zwischen jenen Einsätzen, zu denen wir alarmiert werden, und denen, die wir schlussendlich auch vollständig vergütet bekommen, immer weiter auseinander geht“, erzählt der stellvertretende ARA- Geschäftsführer Andreas Grießer. Die Gründe für diese problematische Entwicklung sind vielschichtig: Zunehmend winden sich Kostenträger aus ihrer Verantwortung oder sind nicht bereit,unsere zusätzlichen Leistungen entsprechend abzugelten. Auch ist festzustellen, dass bei medizinischharmlosen Vorfällen immer öfter der nicht zur Verfügung stehende, bodengebundene Notarzt ersetzt werdenmuss. „Wir springen gerne als Notarztzubringer ein, aber wenn die Erkrankung oder die Verletzung, zu der wir gerufen werden, nicht eine gewisse Schwere aufweist, erhalten wir dafür auch keine Abgeltung“, erklärt Grießer.
Wichtige Einrichtung für die gesamte Region
Besonders stolz ist man bei der ARA Flugrettung darauf, dass im Jahr 2021 zwei echte Meilensteine gesetztwerden konnten: Mit der saisonalen Station am Kärntner Nassfeld konnte im Dezember ein dritter Standort in Betrieb genommen werden und mit der Aufnahme der Nachtwinden-Aktivitäten in Reutte im Herbst hat man in der Flugrettung neue Maßstäbe gesetzt. „Wir sind das einzige Flugrettungs- Unternehmen in Deutschland und Österreich, das von der Behörde die Erlaubnis erhalten hat, Windenbergungen auch bei Dunkelheitdurchzuführen. Seit dem Bestehen dieser Möglichkeit gab es in Reutte bereits zehn Windeneinsätze bei Nacht“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
94 Personen Crew arbeitet für die ARA Flugrettung
Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 94 Personen: 13 Piloten, 13 Windenoperatoren (HEMS-TC), 19 Flugretter, 39 Notärzte und sieben Verwaltungskräfte. In Fresach und Reutte wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarfsogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.
Am Nassfeld steht eine Drei-Personen- Crew im Einsatz.
Bereits 20 Jahre im Einsatz
Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Im Sommer 2022 feiert die Station im Tiroler Reutte ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum. Das Unternehmen, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF Luftrettungs-Gruppe und betreibt in Österreich mit Fresach (Kärnten), Nassfeld (Kärnten) und Reutte (Tirol) nun drei Stationen.
Fresach (RK-1)
· Einsätze insgesamt: |
1.125 |
(2020: 983) |
· Primäreinsätze: |
959 |
(2020: 848) |
· Sekundäreinsätze: |
88 |
(2020: 80) |
· Fehleinsätze: |
78 |
(2020: 55) |
· Windeneinsätze: |
69 |
(2020: 55) |
· Nachteinsätze: |
161 |
(2020: 101) |
Reutte (RK-2)
· Einsätze insgesamt: |
1.000 |
(2020: 1.038) |
· Primäreinsätze: |
804 |
(2020: 896) |
· Sekundäreinsätze: |
145 |
(2020: 93) |
· Fehleinsätze: |
51 |
(2020: 49) |
· Windeneinsätze: |
167 |
(2020: 178) |
· Nachteinsätze: |
127 |
(2020: 134) |
Nassfeld (ARA-3): seit 18. Dezember 2021 in Betrieb
- Einsätze insgesamt: 22
- Primäreinsätze: 21
- Sekundäreinsätze: 0
- Fehleinsätze: 1