Zusammenarbeit
In seiner Antrittsrede zeigte sich Huber dankbar für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, mit allen in der LK Kärnten vertretenden Fraktionen die Zusammenarbeit zu suchen. „Ich bin ein Teamspieler. Ich setze auf Zusammenarbeit und lade alle Fraktionen dazu ein, unser gemeinsames Ziel zu verfolgen – die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten stärker zu machen!“, so Huber. Auch gegenüber Regierung und Sozialpartnerschaft will der neu gewählte Präsident auf Zusammenarbeit setzen: „In ihrer knapp 90-jährigen Geschichte war die Kammer schon immer eine stabile und verlässliche Kraft in der Kärntner Politik und in der Sozialpartnerschaft. Mein Anspruch ist, dass sie das auch weiterhin bleibt!“
Schwerpunkte: Wertschöpfung und Wertschätzung
„Mehr Wertschöpfung am Hof, mehr Wertschätzung für bäuerliche Arbeit“ – mit diesen Worten steckte Huber die Ziele seiner Präsidentschaft in seiner Antrittsrede ab. In diesem
Zusammenhang forderte der Kammerpräsident, dass der Einsatz heimischer Lebensmittel auf allen Ebenen weiter forciert werden müsse. Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeigen, dass jedes zusätzliche Prozent heimischer Lebensmittel in Kärnten zwei Millionen mehr Wertschöpfung für die Landwirtschaft bedeutet. „Wir haben noch Luft nach oben. Unser Ziel ist es, den Anteil heimischer Lebensmittel in den kommenden Jahren stark auszubauen. Das bringt die Wertschöpfung auf die Betriebe, die wir notwendig brauchen“, so Huber. Gleichzeitig will der neue Kammerpräsident die Wertschätzung gegenüber dem Berufsstand stärken: „Viele Leute haben heute keinen direkten Bezug mehr zur Land- und Forstwirtschaft und dadurch oft ein falsches Bild, was es heißt, in Kärnten Bauer oder Bäuerin zu sein. Wir wollen auf die Gesellschaft zugehen und ihr zeigen, welche riesigen Vorteile eine bäuerliche Familienlandwirtschaft für das Land hat“, so Huber. Für den Kammerpräsidenten gehört dazu auch, ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft beim Betreten fremden Eigentums. „Ein gutes Miteinander funktioniert nur, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Wer unsere Produktionsgrundlagen für Freizeitaktivitäten nutzt, ist aufgefordert, Respekt und Rücksicht an den Tag zu legen!“, so Huber, der ankündigt, den Bereich „Agrar-Kommunikation“ in der LK neu verankern zu wollen. Als weitere Arbeitsschwerpunkte nannte Huber die Bewältigung des
Klimawandels und das Vorantreiben der Energiewende. Der klimafitte Ackerbau, die klimafitte Grünlandwirtschaft und die klimafitte Forstwirtschaft seien zentrale Aufgaben in der Unterstützung der Land- und Forstwirte, um die Betriebe widerstandsfähig zu erhalten. „Wir gehen mit Mut und Zuversicht an die Aufgaben heran und wollen vor allem der Jugend
Perspektiven bieten“, so Huber.
Mößler übergibt gut bestellten Hof
Dem scheidenden Kammerpräsidenten, ÖR Ing. Johann Mößler, dankte Siegfried Huber, dass er von ihm einen gut bestellten Hof übernehmen kann: „Eine Hofübergabe, wie man sie sich wünscht. Das ist keine Selbstverständlichkeit!“ Huber verwies dabei auf den trotz Coronakrise nahezu ausgeglichenen Rechnungsabschluss für das Jahr 2020, der in der LKVollversammlung einstimmig beschlossen worden war. Für seine Verdienste für die Kärntner Land- und Forstwirtschaft wurde Mößler die höchste Auszeichnung der LK Kärnten, das Ehrenzeichen in Gold, verliehen. „Wir ehren heute einen ganz besonderen Menschen, der über 30 Jahre lang die Interessen der Bäuerinnen und Bauern in Kärnten vertreten hat, davon neun Jahre als Vizepräsident und mehr als zehn Jahre als Präsident. Das Ehrenzeichen der LK findet in Hans Mößler einen mehr als würdigen Träger!“, so Huber, der in seiner Laudatio die Verdienste seines Vorgängers hervorhob: „Der Schutz des Eigentums, die Förderung der bäuerlichen Jugend und der Ausbau der erneuerbaren Energie waren die Herzensanliegen von Hans Mößler. Vor allem die Verteidigung der Eigentumsrechte stand bei ihm im Vordergrund, weil er wusste, dass Eigentum an Grund und Boden die Grundlage für die bäuerliche Landwirtschaft ist. Obwohl hart in der Sache hat er immer einen verbindlichen Ton in den Verhandlungen gefunden“, so Huber. Mößler sei in den 30 Jahren als Interessenvertreter immer den Weg eines Bauern gegangen: geradlinig und zielstrebig. Die Zukunft im Blick ohne auf die Herkunft zu vergessen. „Darin warst du uns ein Vorbild und wirst es uns bleiben!“, dankte Huber seinem Vorgänger im Namen aller Bäuerinnen und Bauern für seinen jahrzehntelangen Einsatz.
In seiner Abschiedsrede dankte Mößler seinen langjährigen Wegbegleitern in der
Landwirtschaftskammer sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses für ihren
Einsatz für die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten. „Ein großes ‚Vergelt´s Gott‘ auch der
Landespolitik und hier allen voran Landeshauptmann Kaiser und Agrarlandesrat Gruber für
die Zusammenarbeit.“ Aus persönlichen Gründen habe er sich entschlossen, nun ein neues
Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen und mehr Zeit auf seinem Hof und mit seiner Familie zu verbringen. Er freue sich jetzt auf die Zeit mit seiner Frau Barbara, die in den vergangenen Jahren oft auf ihren Mann verzichten und die Geschicke am Hof oft alleine lenken musste.
Zur Person Siegfried Huber
Siegfried Huber wurde am 23.11.1969 in St. Veit an der Glan geboren und ist am elterlichen Hof vulgo Halle in Glanegg aufgewachsen.
Nach der Pflichtschule besuchte er die Landwirtschaftliche Fachschule Althofen und in
weiterer Folge die Hotelfachschule Bad Hofgastein.
Siegfried ist mit Renate verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Kinder: Kathrin (28) und
Michael (16).
Gemeinsam mit seiner Gattin bewirtschaftet Siegfried Huber den Bauernhof vulgo Trost in
Albern bei Feldkirchen. Am Hof werden auf rund 25 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche 25 Mutterkühe gehalten. Zusätzlich werden 2 Hektar Forst bewirtschaftet.
In der Landwirtschaftskammer Kärnten ist Siegfried Huber seit 2006 Kammerrat. In den
vergangenen 15 Jahren war er zehn Jahre als Obmann des Ausschusses für Agrarpolitik und Europafragen tätig und fungierte ab 2016 als Ersatzmitglied des LK-Vorstandes.
In der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) war Siegfried Huber acht Jahre
Mitglied der Kontrollversammlung (2008 bis 2015). Ab dem Jahr 2016 leitete er die Geschicke der Sozialversicherungsanstalt der Bauern als deren Landesleiter. Seit 2019 ist Huber der stellvertretende Landesleiter der Sozialversicherung der Selbständigen.
Siegfried Huber besitzt langjährige Erfahrungen als Kommunalpolitiker im Feldkirchner
Gemeinderat (seit 2009) und bekleidet seit 2015 das Amt des Vizebürgermeisters.
Seit 21. Juni 2021 ist Siegfried Huber Präsident der Kammer für Land- und Forstwirtschaft
in Kärnten.