Kammer zieht erfolgreiche Corona-Zwischenbilanz

Kärnten -

Mehr als 501.000 Beratungsgespräche geführt, 95.000 Anträge bearbeitet, mehr als 111 Millionen Euro ausbezahlt: Die Kärntner Wirtschaftskammer ist seit Ausbruch der Pandemie ihrer Aufgabe für den Wirtschafts- und Lebensstandort gerecht geworden.

Die Wirtschaftskammer zog heute eine Zwischenbilanz

Mit 1. Juli fallen die meisten Beschränkungen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, einem annähernd normalen Sommer steht nichts mehr im Wege. Zeit für die Wirtschaftskammer Kärnten, Bilanz zu ziehen über 15 Monate Coronakrise mit mehr als einer halben Million Unternehmensberatungen, Millionenauszahlungen aus dem Härtefallfonds und intensiver Interessenvertretung auf Bundes- und Landesebene von Richtlinienänderungen und Troubleshooting über Testangebote bis zur österreichweit einzigartigen Impfung von Schlüsselkräften in Tourismus und Export. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl zog heute eine Zwischenbilanz: „Als wir Ende Februar 2020 die Vorboten gesehen haben, haben wir alle Notfallszenarien hochgefahren – aber niemand wusste, was da auf uns zukommt. Heute kann ich sagen, die Kärntner Wirtschaft hat diese Krise deutlich robuster überstanden als anfänglich befürchtet.“


Run auf die Kammer


Die Wirtschaftskammer, mit dem ersten Lockdown ab Mitte März vergangenen Jahres auch zu größten Teilen im Homeoffice, konnte rasch umschalten: „35 Personen waren allein in der Coronahotline beschäftigt, dahinter haben wir eine Kompetenzlandkarte entwickelt: Was erledigt die Landeskammer, was die Außenwirtschaft, was übernimmt die WKÖ“, erinnert sich Meinrad Höfferer, Leiter der Außenwirtschaftsabteilung und mittlerweile stellvertretender Kammerdirektor.

Am ersten Montag nach dem Lockdown gab es über 5000 Anrufe, meist ging es mehr um Beruhigung und Betreuung als um Information. „Viele Instrumente zur Unterstützung der Wirtschaft waren von den Ministerien gut gemeint, aber wir haben noch sehr viel Praxiswissen eingebracht“, schildert Höfferer. Nach der vermeintlichen Beruhigung über den Sommer kam der Herbst: „Und wieder gab es Einschränkungen, neue Schließungen, das Thema Testen kam auf: Heute können 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kärnten im Betrieb getestet werden, was nicht nur bequemer und schneller ist, sondern auch die öffentlichen Testeinrichtungen stark entlastet.“ Der vorläufige Schlusspunkt ist das Impfen, worauf Höfferer stolz ist: „Wir konnten als einziges Bundesland nicht nur 3000 Schlüsselkräfte im Export, sondern auch 8000 Tourismusmitarbeiter frühzeitig impfen. Das ist ein entscheidender Startvorteil für die Exportwirtschaft und den heimischen Tourismus.“



Härtefallfonds als erste Hilfe


Die erste Hilfsschiene, die in Betrieb genommen werden konnte, sei der Härtefallfonds gewesen, blickt der für die Abwicklung zuständig Teamleiter Herwig Draxler zurück. Schon in der ersten Aprilwoche seien die ersten acht Millionen Euro an Kleinunternehmen bis neun Mitarbeiter und andere Selbstständige ausbezahlt worden, bis heute seien mehr als 95.000 Anträge erledigt und über 111 Millionen Euro überwiesen worden. Mittlerweile geht der Härtefallfonds für weitere drei Monate in seine dritte Phase. „Ein großes Dankeschön gilt hierbei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wirtschaftskammer Kärnten. Sie haben in dieser Zeit Außergewöhnliches geleistet“, betont Höfferer.


Initiativen bringen Millionen


Durch verschiedenste Initiativen wie Cashback-Aktionen oder die Online-Plattform „das pack ma“ gelang es ebenfalls, die heimische Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Allein die Cashback-Aktionen vor Ostern und Weihnachten brachten den teilnehmenden Betrieben 5,2 Millionen Euro zusätzliche Umsätze. Mit dem Projekt „Onlinehelden“ hat die Wirtschaftskammer eine Möglichkeit geschaffen, um ihre Mitglieder aktiv für den Online-Auftritt und den Online-Verkauf fit zu machen. Bei aller Zufriedenheit mahnt Präsident Mandl aber zur Wachsamkeit: „Wir sollten auf den Herbst schauen und nicht wieder in die Falle tappen. Das darf uns nicht noch einmal passieren, dass wir einen Winter zusperren.“