Umfrage zeigt

Blaues Gold: Einschätzung der Trinkwasserversorgung in Österreich

Kärnten/Österreich -
Das Element Wasser droht in immer mehr Regionen der Erde knapp zu werden. Auch hierzulande sind die historisch niedrigen Pegelstände vieler Seen zu Jahresbeginn noch nicht vergessen. Eine aktuelle Umfrage von “Marketagent” beleuchtet jetzt, wie die Österreicher die Trinkwasserversorgung hierzulande einschätzen und wie bewusst sie mit dem „blauen Gold“ umgehen.


Die Erdoberfläche ist zwar zu ca. 70 Prozent mit Wasser bedeckt, doch nur rund 3 Prozent davon sind trinkbares Süßwasser und wiederum nur ein Bruchteil davon ist für den Menschen zugänglich. Laut dem Weltwasserbericht der Vereinten Nationen leben bereits jetzt mehr als 3 Milliarden Menschen in Ländern mit Wassermangel. Der Klimawandel und die damit einhergehenden längeren und häufigeren Dürreperioden verstärken diese Entwicklung noch. Andernorts sind die Menschen von extremen Starkregenereignissen und Überflutungen betroffen.

Trinkwasser besonders wertgeschätzt 

Österreich ist, was das „blaue Gold“ betrifft, noch eine Insel der Seligen. Ein Umstand, der in der Bevölkerung auch besonders wertgeschätzt wird. Laut einer aktuellen Marketagent-Umfrage unter 1.017 Befragten im Alter von 14 bis 75 Jahren führt der Zugang zu sauberem Trink- und Quellwasser mit 85% Zustimmung klar das Ranking der wertvollsten Errungenschaft Österreichs an – noch vor der umfassenden Gesundheitsversorgung (75%) und der guten Luftqualität (71%). Wenig überraschend machen sich daher rund zwei Drittel aktuell kaum oder gar keine Sorgen um die heimische Trinkwasserversorgung.

Verfügbarkeit von Wasser in Österreich

„Die Erkenntnis, dass der Klimawandel auch hierzulande Spuren hinterlassen wird, ist aber natürlich in der Bevölkerung angekommen. Jeder Zweite befürchtet, dass es in 10 Jahren Probleme mit der Verfügbarkeit von Wasser in Österreich geben wird“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Besonders im Osten und Westen haben die Menschen dieses Jahr ein Minus in den Regenmengen wahrgenommen. Die Bilder der historisch niedrigen Pegelstände an Österreichs Seen sind vielen noch in trauriger Erinnerung. So berichten insgesamt fast zwei Drittel der Befragten, dass ihnen Rückgänge bei den heimischen Gewässern aufgefallen sind. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmerinnen gibt sich nicht der Illusion hin, dass es sich bei den Veränderungen in den Niederschlagsmengen um temporäre Erscheinungen handelt. Vielmehr schätzen 57 Prozent diese als nachhaltige Entwicklung ein.

Wasserverbrauch wird unterschätzt

Umso wichtiger ist ein besonnener und bewusster Umgang mit dem kostbaren Gut. „Was den eigenen Wasserverbrauch betrifft, wird wie so oft eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sichtbar. Zwar geben 8 von 10 Befragten an, auf ihren alltäglichen Umgang mit dem wertvollen Nass zu achten, genaue Kenntnis über die tatsächlich genutzten Mengen hat aber nur rund jeder Fünfte“, so Thomas Schwabl. In Einklang damit wird der persönliche Wasserverbrauch von den Umfrageteilnehmerinnen massiv unterbewertet. Im Schnitt wird die genutzte H2O-Menge auf 75 Liter pro Tag geschätzt und liegt damit nur bei rund der Hälfte des tatsächlich verbrauchten Betrags, den das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft mit durchschnittlich 130 Liter pro Tag und Kopf angibt. Hier gilt es also noch eine ordentliche Portion Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sparsamer Umgang

Die Bereitschaft, einen Beitrag zur Sicherung der Wasserversorgung zu leisten, ist in der Bevölkerung auf jeden Fall vorhanden. Die Mehrheit der Befragten sieht die Verantwortung für die Abwendung einer drohenden Wasserknappheit klar in den Händen der Bürgerinnen und Bürger selbst (63%). Mögliche Gegenmaßnahmen, die auf großen Rückhalt in der Allgemeinheit stoßen, sind ein Autowasch-Verbot (78%) sowie ein Einlass-Verbot von privaten Pools (75%). Eine Festsetzung bestimmter Gebrauchszeiten von Wasser in privaten Haushalten würde hingegen mehrheitlich abgelehnt werden.

Meinung der Österreicher zum “blauen Gold”

  • Der Zugang zu sauberem Trinkwasser wird von den Befragten als die größte Errungenschaft Österreichs eingeschätzt. 
  • Jede*r Zweite glaubt, dass es in 10 Jahren Probleme mit der Verfügbarkeit von Wasser in Österreich geben wird.
  • Fast zwei Drittel sind Pegelrückgänge bei heimischen Gewässern aufgefallen.
  • Der eigene Wasserverbrauch wird mit durchschnittlich 75 Liter pro Tag massiv unterschätzt.
  • Die Verantwortung für eine gesicherte Wasserversorgung wird zuallererst bei den Bürger*innen selbst gesehen.