Ein Experte im Bereich Spezialkulturen

Hermagor / Wien -

DI Dr. Thomas Assinger (35) stammt aus Egg bei Hermagor und arbeitet bei Syngenta Agro GmbH, einem großen Konzern im Bereich Agrartechnologie. Er studierte an der Universität für Bodenkultur Wien (Bereich Naturwissenschaften) und schloss 2015 das Masterstudium der „Pflanzenwissenschaften“ ab. Im heurigen Jahr dann der Abschluss des Doktoratsstudiums mit einer Dissertation über eine bedeutende „Gerstenkrankheit“.

Thomas Assinger mit Frau Julia, Sohn Philipp sowie den Eltern Anton und Käthe

Assinger ist verheiratet mit Julia, welche führend im Personalbereich tätig ist. Sie wohnen in Wien, möchten aber mit ihrem gemeinsamen Sohn Philipp (3) aufs Land in der Nähe von Wiener Neustadt ziehen. Zur Familie hier bei uns gehören noch die Eltern Anton und Käthe Assinger sowie Bruder Stefan, welcher den Hof in Egg übernommen hat. Der Gailtaler gilt als ein Experte im Bereich „Spezialkulturen“, dies umfasst in der Branche sämtliche Gemüse- und Obstkulturen sowie den Weinbau. Betreffend der Gerstenkrankheit hat er neue Strategien zur Bekämpfung erarbeitet und neue Lösungen für die Landwirtschaft aufgezeigt.

Gailtal Journal: Herr Assinger, Sie arbeiten im Bereich „Agrartechnologie“?

Thomas Assinger: Ja, eigentlich mein ganzes Leben. Bereits während der Ausbildung habe ich in den Sommerferien auf einem großen Betrieb in Norddeutschland (ca. 2000 ha) gearbeitet und dort Erfahrungen im Bereich Pflanzenbau gesammelt. Direkt nach dem Studium habe ich bei Syngenta als Versuchstechniker begonnen und unsere Produkte bzw. Konzepte unter den klimatischen Bedingungen in Österreich geprüft.
Natürlich ist der Klimaschutz aktuell auch ein Schwerpunkt Ihrer Firma?
Auch in unserem Unternehmen hat dieses Thema einen hohen Stellenwert. Einige Krankheiten treten bei wärmeren Temperaturen häufiger und auch früher auf, andere seltener. Wir sind bestrebt zu erforschen, welches Ertragspotential die neuen Sorten oder welche Wirkung unsere Pflanzenschutzprodukte unter den klimatisch geänderten Klimabedingungen haben. Durch die Forschung können wir auch in Zukunft den Landwirten optimale Empfehlungen für eine gesunde und hochwertige Ernte liefern.

Ein neues Konzept zur Krankheitsbekämpfung im Weinbau wurde heuer eingeführt

Sie forschen auch selbst in diesem Bereich?

Ein für mich wichtiger Bereich sind aktuell neue Lösungen gegen sogenannte „Stressfaktoren“ wie beispielsweise Hitze, Kälte oder Hagelschaden. Hier prüfen wir derzeit Produkte auf Basis von Algen und anderen in der Natur „natürlich“ vorkommenden Substanzen, um die Kulturpflanzen widerstandsfähiger zu machen. Ich hoffe, dass wir die gewonnenen Erfahrungen aus dem Labor nun auch im „Feld“ bestätigen können und schlussendlich Positives zu einer immer schwerer werdenden Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stellen können. Insbesondere auch für Landwirte, die nach dem integrierten als auch biologischen Prinzip wirtschaften.

Speziell für den biologischen Landbau wird sehr viel investiert

Verraten Sie uns auch etwas über Ihre Familie?

Ja, meine Frau leitet die Abteilung Personaladministration in einem führenden privaten Gesundheits- und Pflegeunternehmen. Wir haben beide herausfordernde Berufe, in denen teilweise bis spät in die Nacht gearbeitet wird. Vorteil ist dabei, dass wir – so wie gerade jetzt am Nachmittag – die Zeit mit unserem Sohn nützen können, bevor am Abend wieder der Computer „aufgedreht“ wird. Unsere Jobs machen uns viel Spaß und weil wir hervorragend als „Team“ funktionieren, kann der Alltag gut gemeistert werden. Wir hoffen, damit auch ein gutes Vorbild für unseren Sohn zu sein.

Wie oft kommen Sie noch nach Egg?

Ich schätze meine Herkunft sehr und komme gerne in meine Heimat und zu meiner Familie. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, auch meinen Bruder und meine Eltern am Hof zu unterstützen. Es ist auch schön zu beobachten, wie sich unser Sohn hier im Gailtal wohlfühlt und für ein kleines Kind ist es ein „Paradies“ auf dem Bauernhof. Es ist uns wichtig, dass ihm auch dieser Alltag vertraut wird.