Weissensee -
Peter Hintner (62 Jahre) ist Busfahrer im Naturpark Weissensee. Fünf Tage die Woche fährt er Urlauber sowie Einheimische, Kindergartenkinder, Volksschüler, Pensionisten quer durch das wunderschöne Gebiet der Naturpark-Region Weissensee.
2007 hat der gelernte Maurer, der bis dahin im Tunnelbau tätig war, auf einen Neoplan 40-Sitzer bei Busreisen Oberlojer umgesattelt, lenkt inzwischen einen Mercedes 70-Sitzer, der genau für die straßenbaulichen Gegebenheiten am und rund um den Weissensee ausgelegt ist. Denn die Kurven sind eng, vor allem in Unter-/Obernaggl, aber Peter Hintner kennt jedes Schlagloch.
Wanderführer und Seelsorger in Personalunion
„Als Buschauffeur bist du nicht nur Fahrer, du bist Fremdenführer, Wanderführer, Seelsorger und Kindergartenonkel in einer Person“, plaudert Hintner aus dem Nähkästchen. Erlebt hat er schon viel, Geschichten hat er einige zu erzählen. Im Sommer ist es heiß im Bus, die Passagiere sind oft launisch, zeigen wenig Verständnis, halten nicht immer ein Blatt vor den Mund und lassen ihren „Grant“ schonmal auf den Fahrer aus. Aber das sieht er locker, Nerven hat er wie Drahtseile, „immer ruhig bleiben“ ist sein Motto, aber wenn‘s ihm zuviel wird kann es schon passieren, dass er seinen Unmut hinausbrüllt – selbstverständlich nur, wenn der Bus leer ist.
Allseits beliebt
Vor allem die Kindergartenkinder lieben ihn und freuen sich ehrlich, wenn der „Peter“ sie fährt. Morgens und mittags stehen nämlich die Schul-Touren auf seinem Plan, den Rest des Tages lenkt er den „Dorfbus“, um die Wanderlustigen zu ihren Routen-Ausgangspunkten zu bringen. Von Neusach, zum Kreuzwirt, über die Brücke wieder zum Kreuzwirt fährt er die Schleife durch den Naturpark. Alle Jahre wieder chauffiert er denselben Israeli (85 Jahre), inzwischen sind sie eng befreundet. „Er liebt den Urlaub bei uns und er teilt seit Jahr und Tag seine „Jause“ mit mir. Apfel, Banane, immer bekomme ich was ab. Aber auch andere Gäste fahren gerne ein oder zwei Extrarunden bei mir mit, nur um zu plaudern.“
Peter privat
Privat schnürt der gebürtige Trebesinger (Liesertal) selbst gerne die Wanderschuhe und macht sich auf den Jakobsweg. 2018 mit seinem Bruder, 2015 mit seinem älteren Sohn Marko (30 Jahre) und nächstes Jahr ist die portugiesische Route geplant. Sohn Marko ist übrigens Koch, gelernt beim „Ronacher“ in Bad Kleinkirchheim, hat er schon Station in Velden am Wörthersee, St. Moritz, Lech, Zürs gemacht und ist seit drei Jahren gemeinsam mit Freundin Sandra im Montafon, dort passt die Work-Life-Balance für beide. Der jüngere Sohn Robin (26 Jahre) machte seinen Bachelor in Biologie in Graz, absolviert derzeit das Masterstudium in Wildtier-Management und Wildtier-Ökologie in Wien. Peters Frau Bettina hat früher selbst beruflich beeinträchtigte Kinder mit dem Kleinbus gefahren, pflegt jetzt ihre betagte Mutter.
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