Valentinstag unromantisch:

Equal Pay Day fällt heuer auf den 14. Feber

Kärnten -

Am 14. Februar, dem Equal Pay Day, wird erneut der Fokus auf die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen gerichtet.


Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 14. Februar. Erst an diesem Tag haben Frauen das Gehalt erreicht, das Männer bereits bis zum 31. Dezember 2023 verdient haben. Das internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – hat für 2024 das Motto „Lohnschere schließen – Karrierechancen öffnen“ ausgegeben. Die aktuellen Zahlen basieren auf der Einkommensstatistik von 2022 und zeigen, dass der Gender Pay Gap trotz geringer Veränderungen weiterhin ein Problem ist.

Covid-19 hinterlässt kaum Verbesserungen für Frauen in der Arbeitswelt

Das Jahr 2022 war von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt, wobei sich die Arbeitsbedingungen für Frauen kaum verbessert haben. In den schlechter bezahlten Branchen sind weiterhin mehr Frauen vertreten, und nur zwei von zehn Vorstandsmitgliedern sind weiblich, so Rita Volgger, Präsidentin von BPW Austria.

Romantik vs. Realität: Equal Pay Day fällt auf den Valentinstag
Rita Volgger, Präsidentin BPW Austria                             ©Sabine Heide

Frauen arbeiten rechnerisch 45 Tage unbezahlt

Der aktuelle Gender Pay Gap beträgt 12,4 %, leicht gesunken im Vergleich zum Vorjahr. Das bedeutet, dass Frauen rein rechnerisch 45 Tage unbezahlt arbeiten, was einer Differenz von etwa 5.800 Euro pro Jahr entspricht. Diese Einkommenslücke beeinträchtigt nicht nur den Lebensstandard, sondern reduziert auch die Pensionsansprüche von Frauen um durchschnittlich 37 %.

Regionale Unterschiede mit Lichtblick in Wien

Österreich weist im europäischen Vergleich ein deutliches geschlechtsspezifisches Lohngefälle auf. Regional variiert die Situation, mit einem vergleichsweise geringen Gender Pay Gap von 3,2 % in Wien, während in Vorarlberg eine besorgniserregende Lücke von 21,1 % besteht.

Forderungen nach Einkommenstransparenz

Für den Equal Pay Day 2024 werden Maßnahmen wie Einkommenstransparenz, die Aufwertung von Niedriglohnbranchen, der Ausbau der Kinderbetreuung und Investitionen in Bildung und Forschung gefordert. Eine lebhafte Debatte und die Offenlegung von Unternehmensdaten sind entscheidend, um eine gerechtere Entlohnung zu erreichen und den Gender Pay Gap nachhaltig zu überwinden.