VCÖ startet Online-Karte zur Meldung gefährlicher Radverkehrsstellen
Eine Detailanalyse des VCÖ der Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass alle tödlichen Radunfälle nicht auf Radfahranlagen, sondern auf allgemeinen Straßen passierten. Ein verstärkter Radwege-Ausbau ist eine zentrale Maßnahme, um die Sicherheit für das Radfahren zu erhöhen. Gemeinsam mit der Bevölkerung möchte der VCÖ nun Problemstellen für den Radverkehr aufzeigen. In einer Online-Karte können gefährliche Abschnitte eingetragen werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Stadt oder Gemeinde weiter.
Tödliche Radunfälle in Kärnten: Senioren am stärksten betroffen
Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle ist in Kärnten im Vorjahr von zwei auf fünf gestiegen, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Jahr 2022 kamen vier Radfahrerinnen und Radfahrer ums Leben, in den Jahren 2021 und 2020 jeweils drei. Die größte Opfergruppe im Vorjahr waren Seniorinnen und Senioren, macht der VCÖ aufmerksam. Vier der fünf Todesopfer waren älter als 65 Jahre. Im Zeitraum 2021 bis 2024 kamen in Kärnten acht Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr mit dem Rad ums Leben, das waren mehr die Hälfte der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer, wie die VCÖ-Analyse zeigt.
Mehr Sicherheit für Senioren im Radverkehr
“Einmal mehr zeigt sich, dass unser Verkehrssystem mehr Rücksicht auf ältere Menschen nehmen muss. Bei der Rad-Infrastruktur ist der Aufholbedarf groß. Zu schmale Radwege oder komplett fehlende Radwege auf Straßen, wo schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden darf, sind ein großes Sicherheitsrisiko”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.
Sicherer Radweg statt Freilandstraße nötig
Das bestätigt auch die Unfallstatistik. Der VCÖ hat auf Basis von Daten der Statistik Austria eine Detailanalyse der tödlichen Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 durchgeführt. In diesen drei Jahren kamen in Kärnten neun Radfahrerinnen und Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben. Davon verunglückten alle nicht auf einer Radfahranlage, sondern auf der allgemeinen Straße. “Vor allem dort, wo es Siedlungen gibt, sollte der nächstgelegene Ort nicht nur über eine Freilandstraße erreicht werden können, sondern auch über einen sicheren Radweg”, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Tempo 30 steigert Radfahrsicherheit
Gemeinden und Städte können durch Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 die Sicherheit beim Radfahren für alle Altersgruppen, von älteren Menschen bis zu Kindern und Jugendlichen erhöhen.
Meldung von Radverkehrs-Sicherheitsmängeln
Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es Sicherheitsmängel für den Radverkehr gibt. Problemstellen, wie beispielsweise zu schmale oder fehlende Radwege, unübersichtliche Stellen oder Abschnitte mit Dooring-Gefahr, können auf www.vcoe.at in eine Online-Karte eingetragen und gemeldet werden.
Bürgerbeteiligung für mehr Sicherheit
Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Gemeinde oder Stadt weiter. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky: “Wer beispielsweise in die Arbeit radelt, weiß, wo es Mängel oder Problemstellen gibt. Durch das Eintragen in die Online-Karte erfahren die zuständigen Stellen davon. Diese Form der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung trägt dazu, die Verkehrssicherheit vor Ort zu erhöhen.”
Zahl der tödlichen Radfahrunfälle ist in Kärnten im Vorjahr gestiegen
(Anzahl bei Verkehrsunfällen getötete Radfahrerinnen und Radfahrer in Kärnten)
- Jahr 2024: 5 Todesopfer
- Jahr 2023: 2 Todesopfer
- Jahr 2022: 4 Todesopfer
- Jahr 2021: 3 Todesopfer
- Jahr 2020: 3 Todesopfer
Summe: 17 Todesopfer
Quelle: Statistik Austria, BMI, VCÖ 2025
Alle tödlichen Radfahrunfälle in Kärnten passierten nicht auf Radfahranlagen, sondern auf der allgemeinen Straße
(Anzahl im Straßenverkehr tödlich verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer, 2021 – 2023 in Kärnten – 2022 und 2021 inklusive E-Scooter)
- Gesamt: 9
- Nicht-Radfahranlage: 9 Todesopfer (100 %)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025