14.000 Tonnen Salz & neue Technik: Kärntens Winter­dienst ist startklar

Kärnten -

Über 400 Mitarbeiter werden auch heuer wieder im Einsatz stehen, wenn Frau Holle ihre Kissen über Kärnten ausschüttelt. Insgesamt müssen sie sich um 2.750 Straßenkilometer kümmern. Weil es in Tallagen immer öfter niederschlagsarme Winter gibt, verändert sich in diesem Jahr die Streutechnik.

v.l.: Christian Flaschberger (Mitarbeiter STRM Feldkirchen), Landesrat Martin Gruber, DI Hubert Amlacher (Leiter Straßenbauamt Villach), DI Volker Bidmon (Leiter Straßenbauabteilung) vor Winterdienstfahrzeugen

Um insgesamt 2.750 Straßenkilometer kümmern sich die Mitarbeiter der Straßenmeistereien beim Land Kärnten jeden Winter. Eine Strecke, welche rund um die Uhr bei Schneefall und Glatteis befahrbar zu halten ist. Dass dieser Einsatz weder selbstverständlich noch ungefährlich ist, betonte Straßenbaureferent Landesrat Martin Gruber.

400 Mitarbeiter im Einsatz

Neben den 17 Straßenmeistereien hat das Land Kärnten auch weitere Stützpunkte in Gebieten wie z.B. dem Lesachtal oder auf der Flattnitz installiert, um regional rasch reagieren zu können. Über 400 Mitarbeiter sind insgesamt im Einsatz. Eine 24-Stunden Bereitschaft und eine enge Kooperation mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) seien zudem eine wichtige Basis. Hinzu kommen intensive Vorbereitungsarbeiten, um rund 14.000 Tonnen Streusalz in den 56 Salzsilos des Landes einlagern zu können. Aber auch die Anschaffung und die Wartung der Winterdienstgeräte zählen dazu, wie Abteilungsleiter Volker Bidmon hervorhob.

Insgesamt besteht die Winterdienstflotte derzeit aus 120 LKWs und Unimogs sowie zusätzlich 31 Schneefräsen bzw. Schneeschleudern, zu denen auch die in Kötschach-Mauthen stationierte 300 PS-Hochleistungsfräse zählt. „Sie hat sich besonders bei den Katastropheneinsätzen der letzten Jahre bewährt“, so Bidmon.

Neue Streutechnik

Weil es in Tallagen immer öfter niederschlagsarme Winter gibt, verändert sich auch die Streutechnik. „Wir versuchen den Winterdienst noch effizienter zu gestalten. Deshalb setzen wir vermehrt auf die Verwendung von Feuchtsalz“, hob Gruber hervor. Die unterschiedliche Wirkweise zum Trockensalz wurde  in der Straßenmeisterei St. Veit präsentiert: Direkt am Streuteller des Winterdienstfahrzeugs werden Sole und Trockensalz vermischt, wodurch Feuchtsalz entsteht, das eine längere Liegedauer und bessere Haftung auf der Fahrbahn hat. „Das erleichtert die Präventivstreuung, schont die Umwelt und ist auch kostengünstiger“, so Hubert Amlacher vom Straßenbauamt Villach.

Langfristig erwarte man sich Einsparungen von 30 Prozent im Vergleich zur Trockenstreuung. Auch weil man im Vorjahr damit begonnen hat, eigene Solemischanlagen an vier zentralen Standorten zu errichten. Mittlerweile können alle Straßenmeistereien mit selbst produzierter Sole versorgt werden. Dafür stehen landesweit 33 Soletanks mit einem Fassungsvermögen von 938.000 Liter Sole zur Verfügung.

Einzelner Räumtag kostet 300.000 Euro

Ein einzelner Räumtag schlägt im Schnitt mit 300.000 Euro zu Buche. „Der Winterdienst ist nach den Bauagenden einer der größten Kostenfaktoren im Straßenbaureferat. Wir haben daher auch heuer wieder ein Budget von 10 Millionen Euro vorgesehen, das je nach Bedarf auch erhöht werden kann“, informierte Gruber.