Corona-Verschärfungen geplant: Regierung in Sorge wegen den Zahlen

Kärnten/Österreich -

Das Gesundheitsministerium tritt für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen ein, um die überraschend schnell steigenden Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen. Um diese Vorschläge zu beraten, ist am Vormittag eine Taskforce zusammengetreten, in der die zuständigen Ministerien und das Vorsitzland Tirol auf Beamten-Ebene vertreten sind.

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In einem Papier, welches der APA vorliegt, ist von einem „sehr besorgniserregenden Szenarium” die Rede. Daher schlägt man etwa vor, dass der „Grüne Pass” erst bei Voll-Immunisierung gelten soll, dass nur noch Geimpfte die Nachtgastronomie nutzen können und dass die Registrierungspflicht aufrecht bleibt. In dem Schriftstück des Gesundheitsministeriums wird ausgeführt, dass der Anstieg der Zahlen zuletzt unterschätzt wurde. Sollte sich das fortsetzen, „finden wir uns in absehbarer Zeit in einem bedrohlichen Szenarium wieder”.

Dramatische Auswirkungen gefürchtet

Als Gründe für den Anstieg werden in der Aussendung vor allem die Öffnungsschritte und Lockerungen vom 1. Juli, etwa die Öffnung der Nachtgastronomie, die Dominanz der Delta-Variante, die bereits rund 90 Prozent der Fälle ausmachen dürfte, sowie reise-assoziierte Fälle angesehen. Die Auswirkungen könnten dramatisch sein. Das beginnt beim Schulbetrieb im Herbst, geht über Folgen für den Tourismus bei Einschätzung Österreichs als Risikogebiet bis zu einer höheren Zahl an Impfdurchbrüchen, also von Personen, die trotz Immunisierung erkranken, so die Regierung.

“Durchimpfung könnte die Entwicklung stoppen”

Durch eine Steigerung der Durchimpfungsraten sowie eine rechtzeitige und gezielte Rücknahme von Öffnungsschritten bzw. ein Absehen von weiteren Lockerungsschritten könne die bedrohliche Entwicklung vermutlich noch eingebremst werden, heißt es im Gesundheitsressort. Bei zögerlichem Verhalten sei hingegen zu erwarten, dass gravierende Maßnahmen zur Eindämmung, wie etwa Teil- oder echte Lockdowns, notwendig sein würden.

Registrierungspflicht soll bleiben

Vorgeschlagen wird unter anderem, auf die von der Regierung eigentlich geplante Aufhebung der Registrierungspflicht zu verzichten. Bei Einreisen aus Risikoländern soll es eine PCR-Test-Erfordernis geben, wobei die Liste dieser Staaten erweitert werden soll. Dazu bräuchte es verstärkte Kontrollen an den Grenzen aber auch in der Gastronomie. Die Nachtgastronomie dürften ohnehin nur Geimpfte nützen, wenn es nach den Plänen des Ministeriums geht.

Maßnahmen könnten verschärft werden

Sollten all diese Maßnahmen nicht greifen, müsste man wieder weitergehende Schritte ins Auge fassen, ist man von Regierungsseite besorgt. Darunter würden eine Ausdehnung der 3G-Erfordernis auf weitere Bereiche, die Wiedereinführung der Abstandsregeln, mehr Maskenpflicht und zusätzliche Zugangsbeschränkungen fallen.