Dramatische Einkommenssituation in heimischer Land- und Forstwirtschaft

Kärnten -

In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben heute Mittwoch der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Kärnten Manfred Muhr und Kammerrat Roman Linder auf die dramatische Einkommenssituation der heimischen Land- und Forstwirtschaft hingewiesen. Die beiden Vertreter der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft Kärnten sind sich einig: „Bereits seit vielen Jahren stehen die heimischen Land- und Forstwirte wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, ihre Einkommenssituation ist dramatisch.


Leider bieten die in Österreich seit vielen Jahrzehnten für die Agrarpolitik hauptverantwortlichen Vertreter von ÖVP und Bauernbund keine Lösungsansätze. Die Corona- Situation hat dies nicht besser gemacht!“

 

Laut Muhr zeige sich bereit seit mehreren Jahren, dass die Freiheitliche Bauernschaft schon längst die Themenführerschaft in der heimischen Agrarpolitik übernommen habe. „Wir Freiheitlichen Bauern geben längst die Themen vor. Als jüngstes Beispiel kann ich Ihnen die jetzt von ÖVP-Agrarlandesrat angekündigte Einführung einer ‚Schlachtrinderprämie‘, um die Verluste in den betroffenen Bereichen abzufedern, nennen.

Bei der letzten außerordentlichen Vollversammlung der Landwirtschaftskammer am 10. Juni, die auch von uns einberufen wurde, haben wir einen diesbezüglichen Antrag eingebracht. Dort hat der ÖVP-Bauernbund allerdings dagegen gestimmt“, informiert Manfred Muhr.

Die Land- uns Forstwirtschaft trifft es besonders 

Auch Kammerrat Roman Linder ist sich der Themenführerschaft sicher: „Die größten ‚Corona-Verlierer‘ sind unserer Meinung nach die ländliche Jugend sowie die Land- und Forstwirtschaft. Daher haben wir für diesen Freitag auch erneut eine außerordentliche Vollversammlung der Landwirtschaftskammer einberufen, um die Interessen unserer Standeskollegen laut und deutlich voranzubringen.

Bei dieser Vollversammlung werden wir unter anderem fordern, dass den Bauern zwei Quartalszahlungen der Sozialversicherung zur Gänze von der öffentlichen Hand übernommen werden, um dadurch die Bauernfamilien in dieser schweren Zeit finanziell zu entlasten.

Das ist und muss finanzier- bzw. leistbar sein!“ Er gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass dieses Jahr alleine für die Rettung der AUA 600 Mio. Euro an Hilfsgeldern geflossen sind, was rund 85.700 Euro je Mitarbeiter entsprich – plus Kurzarbeit bis 2022.

Kein „Corona-Konzept“

Abschließend kritisierten Manfred Muhr und Roman Linder, dass es bis heute noch kein „Corona-Konzept“ für die heimische Land- und Forstwirtschaft gäbe, hier seine die Verantwortlichen in und Land aufgefordert endlich aktiv zu werden. „Die Corona-Krise ist längst zu einer Wirtschaftskrise herangewachsen.

Leider werden hier die wieder einmal Bauern von den Verantwortlichen im Stich gelassen. Da kommt es gelinde gesagt auch etwas irritierend drüber, wenn Kärntens ÖVP-Agrarlandesrat Martin Gruber den ‚Grünen Bericht‘ zur Einkommenssituation der Landwirtschaft ab sofort nur mehr alle drei Jahre präsentieren will.

Hat man etwa Angst von dem nächsten Einkommensminus und den negativen Berichten ein Jahr vor der Landwirtschaftskammerwahl? Wir sind für solche Vorgehensweisen jedenfalls nicht zu haben!“, so Muhr und Linder.