Schmunzelnd, aber mental überaus gefestigt und zufrieden, blickt der 62-jährige ÖAV-Obmann Siegfried „Siegi“ Lasser beim Gespräch mit dem Gailtal Journal auf die vergangenen zehn Jahre zurück. „Eigentlich bin ich ein Spätzünder, weil zwischen meiner ersten und zweiten Glockner-Besteigung unvorstellbare 40 Jahre liegen. Als 13-jähriger Jugendlicher war ich mit meinem Vater erstmals am höchsten Punkt Österreichs, und erst im Jahr 2015 konnte ich die Faszination Glockner-Gipfel das zweite Mal erleben. Darüber habe ich mich ganz besonders gefreut, allzumal ich ja in den vielen dazwischenliegenden Jahren auch zahlreiche Höhen und Tiefen des Lebens erlebt und überlebt habe. Aber seit ich Anfang der 2000er-Jahre den aktiven Wiedereinstieg in den Alpenverein umsetzte, bringen mir die Berge immer wieder unendlich viel Kraft, Faszination und Motivation.“
Teamplayer
Der 62-jährige Fleischermeister lebt mit seiner Frau Sissi in Hermagor, die drei gemeinsamen Töchter sind inzwischen erwachsen und berufstätig. Siegi’s Führungs-Team der Sektion Hermagor ist kompetent besetzt und breit aufgestellt; vor allem die „menschlich perfekte Chemie“ untereinander und die optimale Zusammenarbeit mit der Bergrettung bilden das stabile Fundament für ein gutes Miteinander. Das spüren auch alle 1.500 Mitglieder der Sektion Hermagor im Rahmen der vielen interessanten Aktivitäten im Jahresverlauf.
Große Fußstapfen
Lobende Worte kommen anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums auch von Siegi’s Vorgänger Dr. Hermann Verderber, der 32 Jahre lang die ÖAV-Geschicke in Hermagor erfolgreich geleitet hat: „Was mir bei meinem Nachfolger gefällt, ist, dass es ihm immer wieder gelingt, Funktionäre in den Vorstand zu holen, was in Zeiten wie diesen wirklich nicht einfach ist. Der Aufgabenbereich des Alpenvereines ist bekanntlich äußerst umfangreich, und da braucht es viele Ehrenamtliche!“
Ausblick und aktuelle Themen
Siegi Lasser ist stets bemüht, die breite Palette der Angebote des ÖAV an aktuelle Erfordernisse anzupassen. Vor allem die Jugendarbeit erfordert viel Erfahrung und Geschick, um Trends und Wünsche rechtzeitig zu erkennen und umzusetzen. Die Möglichkeit des Kletterns in der Kletterhalle Hermagor ist vor allem während des Winter-Halbjahres (Oktober bis Ostern) sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene eine überaus wertvolle Einrichtung, die stets gut genutzt wird.
Ebenso bieten die vielen verschiedenen Sommer- und Winter-Touren, wie sie in der ÖAV-Zeitschrift sowie im Internet dargestellt sind, für alle Altersgruppen und Anspruchs-Wünsche optimale Möglichkeiten gesunder körperlicher Ertüchtigung bei gleichzeitigem Erleben der Faszination Berg und Natur.
Auf der persönlichen To-do-Liste des Obmannes Siegi Lasser steht heuer noch ein ganz spezielles Vorhaben: „Voriges Jahr wollte ich meine drei Lieblings-Gipfel Glockner (3.798 m), Ortler (3.905 m) und Matterhorn (4.478 m) schaffen. Glockner und Ortler sind mir gelungen, aber mit dem Matterhorn habe ich noch immer eine offene Rechnung. Daher wünsche ich mir, dass es heuer gelingen möge…
Highlights Ein kurzer Auszug über verschiedene Aktivitäten der vergangenen 10 Jahre zeigt die Dichte und die Diversität der erfolgreich bewältigten Aufgaben und Anforderungen: 2014: Beseitigung des massiven Steinschlages in der Garnitzenklamm |