„Mucki“: 60 Gramm purer Überlebenswille

Nötsch -

Franz Fendres (75) Kindheitstraum hat sich nun nach fast 75 Jahren erfüllt: Einmal in seinem Leben hätte er gerne ein Eichhörnchen gehabt. Dies wurde ihm nun am 19. April letzten Jahres erfüllt. Seine Gattin Claudia Rosenwirth-Fendre hat beim Spazieren gehen in der Nötscher Natur, nahe dem Schlossberg, ein Wimmern wahrgenommen und ein am Boden liegendes, winziges Lebewesen erspäht.

Noch lebt der Quicklebendige im wohligen Käfignest, bald wird er in die Freiheit entlassen

Von Ellen Rettenbacher

Wer die beiden Tierliebhaber kennt, weiß, dass das ums Überleben kämpfende Eichkatzerl niemals hätte dort seinem Schicksal erliegen müssen. Sofort wurde es von Franz Fendre, dem ehemaligen Küchenchef der Kärntner Tourismusschule, zur ortsansässigen Tierärztin Dr. Zimmermann gebracht und versorgt. Hier ging es um Leben und Tod.

Franz Fendre kümmert sich täglich um seinen Sprössling

Schluck für Schluck

Mit einer Milchersatznahrung und intensiver Fürsorge, die schon beim Füttern durch eine Pipette bzw. Minispritze begann, wurde Mucki schön langsam durch die Liebe seiner Zieheltern fitter. Franz trug den kleinen Nager sogar in seiner Brusttasche, damit es ihm nicht an Nähe und Wärme fehlte. Anfangs hauste er noch in einem Karton, schon bald durfte er in ein Zuhause aus den Schätzen der Natur (Äste, Tannenzweige, Wolle) umziehen. Seine Leibspeisen sind mittlerweile Pinienkerne, Pistazien und Äpfel.

Die Freiheit ruft!

„Wenn es diesige Tage sind, verkriecht sich Mucki bis spät nachmittags in seinem Nest, erst dann kann ich ihn durch mein Rufen hervorlocken und in meine Hand nehmen. Schweren Herzens werde ich ihn im Sommer in seine eigentliche Heimat entlassen. Er wird durch einen Holzast aber jederzeit die Möglichkeit haben, wieder „nach Hause“ zu kommen, wo wir ihn heute schon sehnlichst erwarten“, erzählt Franz Fendre und streichelt die Hündin Ronja.