„Eines ist in den letzten Tagen deutlich geworden: Die ÖVP ist sich wieder einmal nicht einig. Anstatt endlich klar Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen, flüchtet sich die selbsternannte ‚Bauernpartei‘ in fadenscheinige Ausreden und möchte prüfen, was längst jedem klar ist: Gewerberecht und Öffnungszeitenverordnung müssen umgehend geändert werden, um die weitere Gründung und das Überleben bestehender Dorfläden zu sichern“,
Oberkärntner Projekt „Dorfspeis“ zielt auf Zusammenarbeit von Gemeinden und bäu- erlichen Direktvermarktern ab
so der Spittaler Stadtrat und Abgeordnete zum Kärntner Landtag ChristophStaudacher bezugnehmend auf die aktuellen Geschehnisse rund um Selbstbedienungsboxen und Dorfläden.
Stadtrat von Spittal LAbg. Christoph Staudacher
„Um dem Irrsinn die Krone aufzusetzen hat die ÖVP selbst im Nationalrat eine Petition zur Änderung der Gewerbeordnung gestartet. Trotzdem wurde der FPÖ-Antrag zur ‚Sicherstellung des Betriebs von Dorfläden zur Rettung der Nahversorgung durch die Änderung der Gewerbeordnung‘, den wir im Dezember 2020 eingebracht haben, von ÖVP und Grünen abgelehnt“, berichtet der Freiheitliche Wirtschaftssprecher und Bürgermeister von Mühldorf NAbg. Erwin Angerer.
Bgm. von Mühldorf NAbg. Erwin Angerer
„Auch die Landwirtschaftskammer hat es sich einfach gemacht und anstatt eine Lösung zu präsentieren, die Verantwortung auf die Bürgermeister abgeschoben. Diese aufzufordern Regionalboxen des Handels in ihren Gemeinden kategorisch abzulehnen ist unverständlich und einfacher gesagt als getan, wenn es dafür keinen triftigen Grund gibt, der ein derartiges Vorgehen auch rechtfertigt“, kritisiert Angerer.
Leaderprojekt „Dorfspeis“
„In Oberkärnten haben wir das Projekt der „Dorfspeis“ ins Leben gerufen. Der Unterschied zu „herkömmlichen“ Dorfläden besteht darin, dass die Errichtung der Dorfspeis mit Unterstützung der Gemeinde erfolgen soll, betrieben wird sie von den Direktvermarktern selbst und alle Dorfspeisen sollen miteinander vernetzt werden“, erklärt Staudacher.
„Da nun die Gemeinderäte konstituiert sind, können wir aktiv in die Umsetzung des Projektes gehen. Es wird sich über die Leader-Regionen der LAG Nockregion Oberkärnten und der LAG Großglockner/Mölltal-Oberdrautal erstrecken, da bereits über die Regionsgrenzen hinaus mehrere Gemeinden Interesse an der Umsetzung der Dorfspeis haben“, so Angerer.
Projektförderung
„Derzeit wird geprüft, ob das Projekt über LEADER oder andere Töpfe förderungswürdig ist. In den kommenden Tagen werden diesbezüglich die Gespräche bei der LEADER-Förderstelle fortgesetzt“, so Angerer und weiter „An dieser Stelle kann sich auch gerne die ÖVP einbringen und prüfen ob es Seitens des Landes oder der Landwirtschaftskammer Förderungen für das Projekt gäbe. Das wäre ein erster Schritt, um ihren Worten auch Taten folgen zu lassen.“
„Im Zuge der nächsten Gespräche, wird auch die konkrete Umsetzung des Projektes thematisiert, bei der wir die Selbstvermarkter miteinbinden möchten. Sie selbst wissen am besten über ihre Region und ihre Produkte Bescheid und können einen wertvollen Beitrag zur Realisierung der Dorfspeis leisten“, sind sich Angerer und Staudacher einig.
Weitere Informationen zur „Dorfspeis“:
Die Dorfspeis soll eine Einkaufsmöglichkeit werden, in der ausschließlich regionale Lebensmittel von heimischen Landwirten und Produzenten erhältlich sind. Eine Art Hofladen 2.0, als zentrale Verkaufsstelle für unterschiedliche Selbstvermarkter.
Die Idee hinter der „Dorfspeis“ ist es, regionale Wertschöpfung und den Verkauf heimischer Produkte zu fördern und zu unterstützen. Die „Dorfspeis“ soll sich zu einer Marke für ganz Oberkärnten und zu einem regionalen Erfolgsmodell entwickeln. Dazu braucht es ein einheitliches Betriebskonzept, ein ansprechendes optisches Erscheinungsbild, attraktive Standorte und auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Privatbeteiligungskonzepte.
“MOCH MA WOS“
Das Projekt ist so aufgebaut, dass wir – das ist die Arbeitsgruppe von „MOCH MA WOS“ – das vollständig ausgearbeitete Betriebskonzept, jeder Gemeinde und jeder Privatperson zur Verfügung stellen, die es übernehmen und umsetzen möchte.
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