Die allgemeine Einstellung gegenüber KI hat sich positiv entwickelt. 42 Prozent der Österreicher:innen sehen KI als Chance, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders auffällig ist die sogenannte Age Gap: Während zwei Drittel der Gen Z eine optimistische Haltung gegenüber KI einnehmen, sind ältere Generationen deutlich skeptischer. Nur ein Drittel der Über-60-Jährigen blickt positiv auf KI-Technologien. Auch beim Wissensstand gibt es klare Unterschiede: 51 Prozent der jungen Nutzer:innen schätzen ihr KI-Verständnis als gut ein, bei den älteren liegt dieser Wert bei lediglich 13 Prozent. Gleichzeitig zeigt sich ein deutlicher Gender Gap: Männer sind KI gegenüber deutlich aufgeschlossener als Frauen. 50 Prozent der Männer haben eine positive Einstellung zu KI, bei den Frauen sind es nur 35 Prozent. Auch beim erwarteten Nutzen für das eigene Leben in den kommenden fünf Jahren überwiegt bei Männern der Optimismus. Besonders gefragt sind KI-Shopping-Assistenten. Zwei Drittel der Österreicher:innen wünschen sich Unterstützung durch KI bei der Preissuche, jede:r Zweite bei Produktempfehlungen. Gerade jüngere Konsument:innen zeigen sich offen für automatisierte Einkaufslösungen. Bei der Gen Z könnten KI-gesteuerte Tools für Einkauf und Bezahlung, sogenannter Agentic Commerce, schon bald Alltag sein.
KI-Nutzung im Alltag: ChatGPT als Vorreiter
ChatGPT ist aktuell das bekannteste KI-Tool in Österreich. Drei Viertel der Bevölkerung kennen den Dienst, und ein Fünftel nutzt ihn mehrfach pro Woche. Unter den jüngeren Befragten ist ChatGPT besonders populär: 60 Prozent der Gen Z verwenden das Tool regelmäßig, viele davon sogar täglich. Dahinter folgen Meta AI, Google Gemini, Microsoft Copilot und DeepL. Auch die Anwendungsspektren sind vielfältig. Textgenerierung, Übersetzungen, Informationssuche und Inspiration im Alltag stehen ganz oben. Ein wachsender Anteil der Nutzer:innen verwendet KI zudem für Lebensberatung und psychologische Selbsthilfe. Gerade in der Generation Z greifen 17 Prozent auf KI zur Unterstützung bei Beziehungsfragen oder zur Alltagsbewältigung zurück.
KI-Einsatz in Unternehmen: Erfolge und Wissenslücken
In der Wirtschaft bringt KI bereits konkrete Vorteile: Ein Drittel der Unternehmen berichtet von Effizienzsteigerungen, 22 Prozent von Kostenreduktionen und 15 Prozent konnten ihren Umsatz durch KI-Einsatz erhöhen. Besonders gefragt sind KI-Anwendungen zur Textproduktion, für Übersetzungen oder als Suchtools. 53 Prozent der Betriebe nutzen ChatGPT, 36 Prozent Microsoft Copilot. Ein Viertel entwickelt eigene KI-Lösungen. Trotz der hohen Nutzung zeigt sich ein Umsetzungsdefizit: Nur 32 Prozent der Unternehmen sehen sich intern gut aufgestellt, was KI-Know-how betrifft. Viele KMU verfügen weder über ausreichend Ressourcen noch über klare Strategien zur KI-Integration. Immerhin plant über die Hälfte der befragten Betriebe, ihre KI-Investitionen in den kommenden zwei Jahren auszubauen.