Zahlen ohne Inhalt
Die zuständige Landesrätin Dr. Beate Prettner, spricht von einem Millionenbetrag für die
Ärzteschaft, der überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Für die Ärztekammer sind das nur Zahlen ohne Inhalt“. Diese verzerrten Reaktionen sind aus der Sicht von Opriessnig darauf zurück zu führen, dass die Verantwortlichen sich bisher geweigert haben, direkt mit der Ärztekammer zu reden und zu verhandeln.
Erfahrene Oberärzte werden abwandern
„Die Wahrheit ist, dass wir in den Landesspitälern einen Attraktivitätsschub brauchen. Sonst werden weiterhin erfahrene Oberärzte abwandern, wir werden zu wenige Fachkräfte aus anderen Regionen nach Kärnten bringen und uns wird der Nachwuchs fehlen. Der
Spitalsärzte-Standort Kärnten benötige eine Aufwertung, weil andere Bundesländer wie die
Steiermark oder das Burgendland das längst gemacht haben und Kärnten damit weniger
konkurrenzfähig ist.“
Augen nicht länger vor der Realität verschließen
Opriessnig appelliert an die Verantwortlichen, die Augen nicht länger vor der Realität zu
verschließen. „Sie weichen dem direkten Dialog mit der Ärzteschaft aus, indem Ärzte
Vertreterinnen nur als ein Beiwagerl des Betriebsrates fungieren dürfen. Diese Art von Geringschätzung lassen wir uns nicht mehr gefallen“, betont Opriessnig. Er verweist darauf, dass die Ärztekammer (Kurie der angestellten Ärzte) laut Ärztegesetz ausdrücklich legitimiert ist, Verhandlungen über Arbeits- und Lohnbedingungen zu führen.
Wertschätzung für die Arbeit und Verhandlungen auf Augenhöhe
„Wenn LR Dr. Prettner öffentlich mitteilt, dass Verhandlungen weiterhin nur über die Gewerkschaft geführt werden, dann stößt sie auf entschlossenen Widerstand der Ärztekammer. Das Mindeste, das wir erwarten, sind Wertschätzung für unsere Arbeit und Verhandlungen auf Augenhöhe. Es ist gut, wenn es die Bereitschaft gibt, langjährige Nachteile von Fachärzten in den Landesspitälern zu beseitigen. Aber das muss transparent und für die Ärztekammer überprüfbar gestaltet sein, sodass nicht nur einige wenige, sondern alle betroffenen Ärztinnen und Ärzte in den Genuss einer Verbesserung kommen.“
Drei Schwerpunkte
Abschließend erklärt Opriessnig, dass eine Reform im Kärntner Spitalsärzte-Schema drei
Schwerpunkte haben muss: „Wir müssen etwas tun, damit erfahrene Oberärzte in den KABEG-Häusern bleiben und möglichst viele neue Fachkräfte dazu kommen. Die KABEG-Häuser müssen für Jungmediziner attraktiver werden, wobei die Grundgehälter wettbewerbsfähig sein müssen. Wir brauchen Modelle, damit ältere Ärztinnen und Ärzte möglichst lange im Berufsleben verbleiben.“